Gedanken und Ideen der AG Landbewirtschaftung
Die Bezeichnung „Nachhaltige Landbewirtschaftung“ ist nicht ausreichend trennscharf . Darüber hinaus gibt es Überschneidungen mit anderen AGs, so dass ein Austausch angestrebt wird. Dieser wird informell durch die Ökumenische Arbeitsstelle gewährleistet, ansonsten fließen die Ergebnisse aller Arbeitsgruppen in dem Projektgruppentreffen am 08.11. zusammen.
In einer grundsätzlichen Zieldiskussion wurde die Bandbreite möglicher Ansatzpunkte abgesteckt, die von der Erarbeitung eines Nutzungskonzepts mit Vorschlägen für die KGs (top-down) bis zu Pilotprojekten auf der Gemeinde- oder Einrichtungsebene (bottom-up) reichen.
Als Ziel wurde definiert, dass es ein Signal an die Kirchengemeinden geben muss, ihre Ländereien als Teil der Verkündigung zu verstehen, und nicht als Verwaltungslast. Kirchenländereien sind ein Handlungsfeld schöpferischen Reichtums für die jeweiligen KGs. Um dieses Signal zu vermitteln, müssen positive Beispiele der Nutzung etabliert und beworben werden.
1) Kirchen- und Pfarrland
Der AG liegt keine Übersicht über die Ländereien des Kirchenkreises vor. Karsten Wolff wird versuchen, eine solche Übersicht vom Liegenschaftsamt zu erhalten. Eine ökologische Umgestaltung von Kirchenland steht vor einem vor dem Problem der langfristigen Pachtverträge, und zum anderen muss eine Balance zwischen der Generierung von Einnahmen und Zielen der Nachhaltigkeit gefunden werden. Hier ist die Frage, ob der Kirchenkreis Anreize für eine nachhaltige Bewirtschaftung der Flächen schaffen kann. Auf landeskirchlicher Ebene wird derzeit an einem Synodalpapier zur Bewirtschaftung kirchlicher Ländereien gearbeitet.
Die KG Braderup-Klixbüll möchte wieder eine engere Verzahnung von Kirche und Landwirtschaft herstellen, und hierfür einen eigenen landwirtschaftlichen Betrieb etablieren (hierfür wurde bereits eine Stiftung gegründet). Ziel ist ein nach ökologischen Kriterien arbeitender Hof, der regionale Produkte nach Möglichkeit direkt vermarktet. Denkbar wäre hier auch das Modell der Solidarischen Landwirtschaft. Zur Umsetzung wird vom Kirchenkreis eine Wirtschaftlichkeitsrechnung erwartet. Die Möglichkeit der Förderungen durch den Kreis Nordfriesland sollte geprüft werden. Für das Jahresthema wäre dies ein Leuchtturmprojekt, das durch eine Vielzahl an Bildungsmaterialien beworben und nach Möglichkeit zum Erntedankfest 2018 eingeweiht werden könnte.
2) Friedhöfe
Jan Christensen (Umweltbeauftragter der Nordkirche) hatte auf dem Projektgruppentreffen am 25.07. d.J. das Thema CO2-freie Friedhöfe und Friedhöfe als Hotspots für Biodiversität eingebracht und wird hierzu Gespräche mit den Vertretern des Friedhofswerkes führen. Ergebnisse werden durch die ÖAS bei ihm abgefragt und ein Vertreter des Friedhofswerkes zu der nächsten AG-Sitzung eingeladen.
3) Pfarrgärten
Exemplarisch soll mindestens ein Pfarrgarten zu einem Hotspot der Biodiversität entwickelt werden. Hierbei ist Unterstützung sowohl durch den BUND als auch einen BFD-ler möglich. Als erster Schritt sollen geeignete Pfarrgärten ermittelt werden. Anfang der 1990er Jahre gab es ca. ein Dutzend ökologisch wertvoller Pfarrgärten in Nordfriesland.
4) Kindertagesstätten
Kindertagesstätten nutzen Lehrgärten für ihre frühkindliche Bildungsarbeit. Es wird geprüft, welche Kitas solche Lehrgärten haben und wie diese in das Jahresthema eingebunden werden können.
5) Kirchtürme
Es wird die Möglichkeit geprüft, in Kirchstühlen Nistkästen für Dohlen und Wanderfalken, aber auch Eulen, Fledermäuse und Mauersegler einzurichten. Hierfür muss vorab der Bedarf solcher Nistplätze festgestellt werden und in den KGs wäre Überzeugungsarbeit zu leisten (Stichwort: Verschmutzung durch Kot). Ein solches Projekt ließe sich gut in den Konfirmandenunterricht integrieren.
6) Versiegelte Flächen
Wie können versiegelte Flächen nutzbar gemacht werden. Denkbar sind Modellprojekte wie Hochbeete, wie sie bereits im Christian-Jensen-Kolleg eingerichtet wurden.